Asperger-Autisten sind wie Außerirdische

(von Dagmar Elsenbast)

 

  

Irgendwo in unserer Milchstraße gibt es einen Planeten. Er ist der 5. Planet, der um seine Sonne kreist und wird darum von seinen Bewohnern korrekterweise Planet 5 genannt.

 

  

Die Bewohner dieses Planeten sehen äußerlich genauso aus wie wir Menschen auf der Erde, aber ihre 5 Sinne sind wesentlich feiner ausgeprägt als bei uns, aber nicht immer alle gleichzeitig, sondern manchmal nur ein einzelner. Das sind dann die Seher, Riecher, Hörer, Schmecker und Taster. Häufig ist aber ein Taster auch gleichzeitig ein Hörer oder Riecher. Da gibt es die verschiedensten Kombinationen und so wohnen die Hörer-Taster in einem Land und die Seher-Schmecker in einem anderen und jeder hat sich dort so eingerichtet, wie es ihm am angenehmsten ist. Bei den Hörern geht es sehr leise zu, bei den Sehern gibt es keine grellen Lichtquellen usw. Wie viele Länder es auf Planet 5 gibt, sei den Mathematikern überlassen auszurechnen; wichtig ist nur, festzuhalten, dass diese Länder reine Zweckgemeinschaften sind, denn das ist der einzige akzeptable Grund, sich mit anderen Individuen zusammenzutun.  

 

  

Alle Bewohner des Planeten 5 sprechen die gleiche Sprache, in der es für jedes Wort nur eine Bedeutung gibt. Zum Sprechen gebrauchen sie nur die Stimmbänder, aber die Tonhöhe spielt keine Rolle. Der restliche Körper hat für die Kommunikation keine Funktion, deshalb sieht man sich beim Sprechen auch nicht an, gestikuliert nicht und berührt sich nur, wenn es die räumli-chen Gegebenheiten erfordern.

 

  

Was gesprochen wird ist Tatsache und Wahrheit, denn die Lüge ist unbekannt. Niemand würde je bewusst etwas Falsches sagen oder etwas, von dessen Richtigkeit er nicht absolut überzeugt ist. Für den alltäglichen Umgang miteinander gibt es ein allgemein gültiges Regelwerk, eine Gesetzgebung. Eine Justiz gibt es nicht, denn Verbrechen sind unbekannt, da die Bewohner des Planeten 5 immer wahrhaftig, richtig und regelkonform handeln.

 

  

Alles auf Planet 5 ist genau geplant und das ist auch notwendig, denn seine Bewohner können immer nur eine Sache nach der anderen tun. Dinge gleichzeitig zu erledigen ist ihnen nicht möglich, alleine schon der Versuch würde zu einem totalen Chaos führen. Der große Vorteil dabei ist aber, dass jede Sache, die einmal begonnen wird, mit der größten Genauigkeit und mit ganzem Einsatz konsequent bis zum Ende durchgezogen wird.

 

  

Da ist es nur logisch, dass Planet 5 in seiner wissenschaftlichen und technischen Entwicklung der Erde um einiges voraus ist. Man ist schon in der Lage Raumschiffe zu bauen, mit denen man zu anderen bewohnten Planeten fliegen kann, die Lichtjahre entfernt liegen. Und so wird eines Tages eine Crew von Bewohnern der verschiedenen Länder des Planeten 5 zusammen-gestellt und auf die Reise zur Erde geschickt, um diesen Planeten und seine Bewohner zu erforschen.

 

  

Aber… wie wir aus Erfahrung wissen, kann man auf der Erde nicht alles planen. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre kollidiert das Raumschiff mit einem Stück Weltraumschrott und macht eine Bruchlandung mitten in Deutschland. Keinem der Insassen ist etwas passiert, aber der Antrieb des Raumschiffes ist beschädigt und es ist abzusehen, dass die Reparatur lange dauern wird. Ein Teil der Crew beschließt, an Bord zu bleiben und von hier aus so viele Informationen wie möglich über die Erde und ihre Bewohner zu sammeln. Sie richten sich, nicht gemütlich, aber zweckmäßig unter der Glasglocke des Cockpits ihres Raumschiffes ein, beginnen mit ihren Beobachtungen, vermeiden aber jeden Kontakt zur Außenwelt. 5 Crewmitglieder, 4 Männer und eine Frau, entschließen sich, Feldforschung zu betreiben und sich möglichst un-auffällig, sozusagen „Undercover“, unter die Menschen zu mischen. Rein äußerlich unterscheiden sie sich ja nicht von den Menschen und die Sprache dürfte schnell gelernt sein. Schließlich handelt es sich bei den 5 um ausgesucht clevere Leute, die sich intensiv und jeder für sich auf ihrem Heimatplaneten auf ihren Einsatz vorbereitet haben.

 

  

Sie wissen, dass auf der Erde die Länder nicht nach Sehern, Riechern, Hörern, Schmeckern und Tastern unterschieden sind, darum wird es in jedem Land der Erde für sie nicht einfach werden. Also beschließt man, einzeln zu verschiedenen Orten innerhalb Deutschlands zu gehen, also in der Nähe des Raumschiffes zu bleiben, um sich notfalls dorthin zurückziehen zu können.

 

  

Einzeln deshalb, weil Teamarbeit auf dem Planeten 5 unbekannt ist und jedes Crewmitglied Spezialist auf einem anderen Gebiet ist. Auf diesen Gebieten wollen sie sich unter die Menschen mischen und so möglichst vielfältige Informationen sammeln.

 

  

Der Einfachheit halber wollen wir die 5 Mitglieder des Feldforschungstrupps in der Folge „außerirdische, sensible Planeten-Inspektoren“ (Aspi) nennen.

 

 

Die Mitglieder des Trupps heißen Alex, Sven, Patrik, Ingo und Sonja.

 

  

Alex ist Architekt und stammt aus dem Land der Schmecker, Riecher und Seher. Er ist Fachmann für alles, was mit Bauen und Wohnen zu tun hat. Also sucht er sich eine Stelle auf dem Bau. Er wohnt in einer kleinen Privatpension, die von einer älteren Dame geführt wird, die sich sowohl um das leibliche Wohl ihrer Pensionsgäste kümmert, als auch um das seelische (Hausbesuche nach 22 Uhr sind strengstens untersagt). Beides kommt Alex sehr entgegen, denn er braucht sich weder um die Einkäufe zu kümmern, noch muss er kochen und wenn er von der Arbeit kommt, ist er am liebsten alleine.

Anfangs läuft alles gut. Bei einer Mauer, die Alex hochzieht, kann man sich absolut darauf verlassen, dass sie im Lot steht, auch wenn er keine Wasserwaage benutzt. Der Mörtel, den er mischt hat immer die gleiche Konsistenz. Seine Kollegen sagen, er hat den richtigen Riecher dafür. Nur mit den derben Späßen der anderen kommt er überhaupt nicht klar. Als die merken, dass er auf jeden Blödsinn hereinfällt und nicht über sich selbst lachen kann, wird er immer öfter zu Zielscheibe ihrer Späße. Wenn die anderen zusammen einen trinken gehen, geht er nicht mit, denn in der Kneipe sprechen alle durcheinander, es riecht nach Bier und Pommes und beides mag er nicht. Das hat er den Kollegen gleich am Anfang offen und ehrlich gesagt. Aber die haben nur gemeint, er wäre sich zu fein dazu, mit den anderen in die Kneipe zu gehen. Außerdem würde er sich immer so geschwollen ausdrücken, wenn er mal was sagt. Einen wohlmeinenden Kollegen, der ihn darauf aufmerksam gemacht hätte oder ihm Tipps gegeben hätte, wie er sich verhalten soll, gibt es nicht, denn keiner will sich die Sympathien seiner Kolle-gen verscherzen, weil er sich mit dem dollen Alex abgibt.

Bei seiner Zimmerwirtin findet er zunächst viel Verständnis. Sie bemuttert ihn, sorgt für sein leibliches Wohl und ist ganz begeistert von dem wohlerzogenen, soliden Junggesellen. Nur ganz so wohlerzogen ist er wohl doch nicht, denn er nimmt keine Rücksicht auf ihre Gefühle als Köchin und hat immer wieder etwas am Essen auszusetzen. Das ist zu stark oder zu schwach gewürzt, diese und jene Lebensmittel isst er grundsätzlich nicht und neue Rezepte mag er überhaupt nicht. Zu allem Überfluss sagt er das auch noch immer gerade heraus und ohne Rücksicht auf ihre Gefühle. Irgendwann gibt die Zimmerwirtin Alex als hoffnungslosen Fall auf und reduziert den persönlichen Kontakt auf ein Minimum.

Alex versteht diese Welt nicht und keiner erklärt sie ihm. Auf Planet 5 war er ein angesehener Architekt gewesen, von allen geachtet, wegen seiner Fähigkeiten. Hier gilt er als dumm und wird mit Verachtung behandelt, obwohl er doch der gleiche geblieben ist. Es dauert nicht lange und er geht zurück unter die Glasglocke des Raumschiffs und wartet darauf, dass entweder die Reparatur des Antriebs erfolgreich abgeschlossen oder ein Rettungstrupp von Planet 5 eintreffen wird.

 

  

Sven ist Mathematiker und Physiker und stammt aus dem Land der Taster und Seher. Er hatte sich intensiv mit der Computertechnik der Erdenbewohner befasst und sucht sich einen Job bei einer Firma, die Software entwickelt.

Er schreibt ein revolutionäres neues Programm, stellt sich damit bei einer Firma vor und wird sofort genommen. Er mietet sich eine kleine Wohnung, richtet sie nach seinen Bedürfnissen ein und kann von zuhause aus arbeiten. Ab und zu nimmt er an einem Meeting mit den Kollegen in der Firma teil und führt mit Ihnen angenehme Fachgespräche. Man liegt auf einer Wellenlänge. Sein Kollege Timo bringt es auf den Punkt: „Wir sind doch alle Freaks und verstehen uns deshalb so gut“. Mit Timo entsteht eine richtige Freundschaft, etwas, das für Sven bislang unbekannt war. Timo hat sehr schnell gemerkt, dass Sven nicht nur ein Freak, sondern auch sonst irgendwie anders ist. Bei den Meetings sitzt Sven immer in der Nähe der Tür, er meidet Menschenansammlungen, träg immer nur eine bestimmte Sorte Kleidung, weil er andere Stoffe nicht auf der Haut verträgt und in seiner Wohnung gibt es nur die Farben grau und beige. Andererseits kann er in einem ellenlangen Computer-programm binnen Sekunden einen Fehler entdecken. Timo beginnt, Sven zu analy-sieren und erkennt bald, dass es in seinem Handeln und seinen Vorlieben und Abneigungen ein System gibt und, was das Wichtigste ist, er erklärt es Sven. Sven beginnt zu verstehen, worin er sich von den Menschen unterscheidet und lernt diese dadurch kennen und verstehen. Er eignet sich mache ihrer Verhaltensweisen an, allerdings nur, wenn er sie mit seinem eigenen Wesen vereinbaren kann. Manche Dinge macht er auch weiterhin auf seine eigene Weise, achtet aber darauf, dass es den Menschen nicht auffällt. Sven lernt schnell, weil gründlich und es dauert nur wenige Monate bis kein Mensch mehr merkt, dass Sven eigentlich vom Planet 5 kommt. Er will auch nicht mehr dorthin zurück, denn sein Studienobjekt Mensch fasziniert ihn. Irgendwann lernt er auch, wie man eine Beziehung zu einer Menschenfrau aufbaut. Timo steht ihm dabei mit seinem reichen Erfahrungsschatz zur Seite. Sven gründet eine Familie und gibt seine Erfahrungen an seinen Sohn weiter, der sich vermutlich wunderbar mit seinen Großeltern auf Planet 5 verstanden hätte. Von denen erzählt ihm Sven allerdings erst, als sein Sohn schon erwachsen ist und seinen Platz in der Welt der Menschen gefunden hat. Vielleicht wird Sven auch irgendwann anderen erzählen, dass er ein Aspi ist, aber nur vielleicht.

 

  

Patrik ist Fachmann für Bildung und Erziehung und stammt aus dem Land der Taster und Hörer. Da er noch sehr jung ist, schlüpft er in die Rolle eines Austauschschülers, um das deutsche Schulsystem kennen zu lernen.

Seine Gastfamilie ist sehr interessiert an den Sitten und Gebräuchen seines „Herkunftslandes“, legt aber größten Wert darauf, ihn auch mit den hiesigen Sitten und Gebräuchen vertraut zu machen, um ihn in die Lage zu versetzen, sich in Deutschland selbständig und ungehindert zurechtfinden zu können. Man überträgt ihm genau wie den anderen Kindern der Familie einen eigenen Aufgabenbereich. Von seinen vermeintlichen Altersgenossen wird er anfänglich beim Einkaufen, in Vereinen und zu Veranstaltungen begleitet, so dass er mit der für ihn völlig unbekannten und auch unangenehmen Situation, mit vielen anderen auf engstem Raum zusammen zu sein, auf Dauer doch recht gut zurecht kommt. Ja er muss es notgedrungen, denn seine Gastfamilie lässt ihm keine andere Wahl. Zuhause alleine rumhocken wird nicht akzeptiert.

In der Schule hat er so seine Probleme, denn das Unterrichtssystem unterscheidet sich doch erheblich von dem, was er gewohnt ist. Da gibt es unorganisierte Gruppenarbeit, bei der alle durcheinander sprechen, was für einen Hörer kaum auszuhalten ist und letztendlich auch ein konstruktives Arbeiten verhindert. Seine Versuche, System in das Ganze zu bringen, stoßen bei seinen Mitschülern und auch bei den meisten Lehrern auf Unverständnis. Einige engagierte Lehrer gehen darauf ein und siehe da, sowohl diese Lehrer als auch die Mitschüler merken bald, dass die von Patrik vorgeschlagene Methode viel effektiver ist. Ein weiteres Problem ist, dass von den Schülern erwartet wird, dass sie sich während des Unterrichts Notizen machen. Das ist für Patrik ein Problem, denn er kann nicht zuhören und aufschreiben gleichzeitig. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als die Lehrer um Handouts zu bitten. Die wenigsten sind dazu be-reit und darum geben ihm manchmal seine Mitschüler ihre Mitschriften. Auch diesmal finden sich wieder einige engagierte Lehrer, die Handouts für alle Schüler erstellen und siehe da, das Leistungsniveau verbessert sich.

So schafft Patrik letztendlich seinen Schulabschluss. Und weil er gemerkt hat, wie positiv sich seine Vorschläge auf den Unterricht ausgewirkt haben, setzt er seinen gesamten Ehrgeiz daran, im Bildungssystem etwas zum Positiven hin zu verändern. Er kehrt nicht zum Raumschiff zurück, sondern bleibt in dieser für einen Hörer und Taster so unangenehmen Welt. Schließlich hat er dank seiner Gastfamilie gelernt, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Vielleicht wird er seinen Kindern einmal erzählten, dass er von Planet 5 stammt und ein Aspi ist, aber öffentlich wird er es wohl nie zugeben, denn er hat die Erfahrung gemacht, dass nur wenige Menschen Andersartige in ihrer vermeintlich heilen Welt um sich haben wollen.

 

  

Ingo ist Biologe und stammt aus dem Land der Riecher, Hörer und Taster. Er kann besonders gut mit Tieren umgehen, ja man könnte sagen, er kann sie verstehen. Also sucht sich Ingo eine Arbeit auf einem Bauernhof.

Der Bauer ist sehr froh mit Ingo, denn der kommt mit jedem noch so störrischen Tier zurecht. Besonders clever scheint er ja nicht zu sein. Schon eine Fahrt mit dem Bus in den nächsten Ort ist für ihn ein Problem und für Besorgungen braucht man ihn gar nicht erst loszuschicken, damit kommt er nicht zurecht. Besser, man lässt ihn nicht unter die Leute, schon wegen seiner sonderbaren Lieblingsklamotten, die er tagein tagaus trägt. Ingo ist es doch sowieso lieber, auf dem Hof zu bleiben und seinen geregelten Tagesablauf mit den Tieren zu haben.

Ingo bleibt natürlich nicht verborgen, was der Bauer und seine Familie von ihm halten. Die Arbeit mit den Tieren macht ihm zwar Spaß, aber es verletzt ihn tief, dass man so abwertend über seine Persönlichkeit denkt und ihn für dumm hält. Es entspricht nicht seinem Naturell, sich dagegen zu wehren und die Achtung der Menschen einzufordern, aber so weiterleben kann er auch nicht. Also kehrt auch er eines Tages wieder unter die Glasglocke des Raumschiffs zurück und wartet darauf, wieder zu Planet 5 zurückkehren zu können.

 

  

Sonja ist Musikerin und stammt aus dem Land der Hörer, Taster und Schmecker. Auf Planet 5 ist sie berühmt für ihre Virtuosität auf den verschiedensten Instrumenten und mit Leichtigkeit hat sie auch das Geigenspiel erlernt.

Also spielt sie bei einem großen Orchester vor, begeistert durch ihr geradezu geniales Können und wird in das Ensemble aufgenommen. Sie mietet sich eine Wohnung in ruhiger Lage, ohne direkte Nachbarn, um ungestört üben zu können. Die Menschen, mit denen sie zu tun hat, sehen in ihr eine begnadete Künstlerin und bald ist sie eine weltbekannte Berühmtheit, deren Besonderheiten man sich mit eben dieser Tatsache erklärt. Meidet sie laute Orte, so tut sie das, um ihr empfindliches Gehör  zu schonen. Sieht sie ihre Gesprächspartner nicht an, ist sie immer noch in ihrer Musik gefangen. Kleidet sie sich auffallend oder besteht sie in den Hotels, in denen sie logiert, auf besonderer Ausstattung und besonderen Speisen, so ist das das Privileg der Künstlerin. Die geschäftlichen Dinge regelt ihr Manager für sie und um alles andere kümmert sich ihre gute Seele Frau Müller. In Interviews wird Sonja oft gefragt, ob sie es nicht vermisse, keine Familie zu haben. Dann antwortet sie immer, dass die Musik ihre Familie sei.

Sonja wird die Menschen der Erde und ihre Sitten und Gebräuche nie verstehen, aber das braucht sie auch nicht, denn dafür hat sie ihren Manager und Frau Müller. Sie hat keine Veranlassung, je auf Planet 5 zurückzukehren, denn dort gibt es viele mit einer herausragenden musikalischen Begabung. Auf der Erde ist sie einzigartig, genießt die Bewunderung der Menschen und kann doch in ihrer ganz eigenen Welt leben.

 

  

Alex der Architekt und Ingo der Biologe kehren eines Tagen auf Planet 5 zurück, können den Bewohnern ihres Planeten aber nur wenig über die Menschen berichten. Natürlich hat man auch versucht, die 3 anderen Crewmitglieder zu finden, das ist aber nicht gelungen, denn sie fielen unter den Menschen nicht auf und selbst gemeldet haben sie sich auch nicht.

 

  

Sven der Mathematiker, Patrik der Bildungsfachmann und Sonja die Musikerin haben ihren Platz unter den Menschen gefunden. Sven und Patrik hatten in Timo und der Gastfamilie Helfer, die sie in die Lage versetzten, sich selbstständig unter den Menschen zu bewegen. So können sie ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben führen. Sonja hat Frau Müller, aber sie wird immer von ihr abhängig sein, denn ohne Frau Müller wäre es Sonja nicht möglich, unbehelligt von den Menschen in ihrer eigenen Welt zu leben.

 

  

Asperger-Autisten haben oft das Gefühl, als kämen sie von einem anderen Stern und sind doch Menschen wie Du und Ich. Sie können sich zwar unter die Glasglocke ihres „Raumschiffs“ zurückziehen, werden aber nie zum Planet 5 fliegen, denn den gibt es nicht. Sie sind keine E.T.s, sondern besondere Menschen und somit Teil der Gesellschaft und sie haben einen Anspruch darauf, als solcher gesehen und akzeptiert zu werden.